Psychologische Lerntherapie
FAQ zu Diagnostik und Behandlung von "Lernschwierigkeiten bei AD(H)S"
Ihr Kind hat Lernschwierigkeiten?
Wir helfen als Facheinrichtung der integrativen und psychologischen Lerntherapie bei
- Lese-Rechtschreibschwierigkeiten, Lese-Rechtschreibstörung (Legasthenie)
- Rechenschwierigkeiten, Rechenstörung (Dyskalkulie)
- Lernschwierigkeiten bei ADHS oder Aufmerksamkeitsdefiziten
- Psychischen (emotional-motivationalen) Lernschwierigkeiten
In der LTE Lern-Therapeutische Einrichtung® diagnostizieren und behandeln wir Kinder und Jugendliche mit Lernschwierigkeiten und Lernstörungen nach den Kriterien der S3-Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlich Medizinischer Fachgesellschaften und den relevanten Leitlinien der Kinder- und Jugendpsychotherapie. So erfüllen wir die Qualitätskriterien unseres zertifizierten Qualitätsmanagements.
Wenn Sie Fragen zu Lernschwierigkeiten Ihres Kindes oder zur integrativen und psychologischen Lerntherapie haben, beantworten wir diese auch gerne telefonisch unter 0711. 806 66 82 (LTE-Zentrale). Gerne können Sie uns auch eine Mail schreiben: info@lte-lerntherapie.de. Wir setzen uns umgehend mit Ihnen in Verbindung.
- +Definition
Was sind »Lernschwierigkeiten bei AD(H)S oder Aufmerksamkeitsschwäche«?AD(H)S. Die Aufmerksamkeits-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist gekennzeichnet durch die drei Kernsymptome: Aufmerksamkeitsstörung und/oder Impulsivität und motorische Hyperaktivität.
Beim Subtyp mit vorwiegender Unaufmerksamkeit ("ADS") sind die Impulsivität und Hyperaktivität nur in geringem Ausmaß oder gar nicht vorhanden; von ADS betroffene Kinder und Jugendliche weisen fast immer ein erhöhtes Maß an sozialer und leistungsbezogener Ängstlichkeit auf.
Die Kernsymptome treten situationsübergreifend und zeitlich überdauernd auf. Sie verursachen soziale Schwierigkeiten des Kindes (Jugendlichen) in der Familie, in der Schule und mit Gleichaltrigen sowie schulische Schwierigkeiten (s. Lern- und Leistungsdefizite) und einen erhöhten Leidensdruck. AD(H)S-Symptome und die Beeinträchtigungen bleiben sehr häufig (bis zu 67 %) bis in das Erwachsenenalter bestehen.
Definition "Lernschwierigkeiten bei AD(H)S oder Aufmerksamkeitsschwäche". Lernschwierigkeiten bei AD(H)S oder gravierenden Aufmerksamkeitsdefiziten (Aufmerksamkeitsschwäche) unterscheiden sich in ihrem Schweregrad. Der Schweregrad wird bestimmt durch die erwartungswidrig schwache Leistung, den emotional-motivationalen Lernvoraussetzungen und der psychischen Belastung des Kindes (Jugendlichen). Oftmals gehen diese Lern-Leistungsschwierigkeiten mit psychosozialen Problemen einher.
In der Regel gehen "Lernschwierigkeiten bei AD(H)S" mit motivationalen Defiziten einher. Mit dem Anwachsen der schulischen Anforderungen treten die AD(H)S-Symptome deutlicher hervor. Die Lernschwierigkeiten und Leistungsdefizite verstärken sich. - Zudem steigern sich bei Lern-Leistungsschwierigkeiten die Aufmerksamkeitsschwierigkeiten, dies besonders bei gleichzeitig bestehender (komorbider) Lese- und/oder Rechtschreibstörung oder Rechenstörung. Bis zu einem Drittel der Kinder und Jugendlichen mit einer AD(H)S entwickeln eine Lernstörung oder komorbide Teilleistungsstörung (Lese- und/oder Rechtschreibstörung, Rechenstörung).
Betroffene Kinder und Jugendliche haben gravierende Schulleistungsprobleme und sie müssen vermehrt eine Klasse wiederholen. Sie fallen auch durch Unterrichtsausschluss und Schulverweise auf. Ohne therapeutische Interventionen ist die Schullaufbahn von Kindern und Jugendlichen mit einer AD(H)S selten begabungsadäquat.
Prävalenz (Häufigkeit). Von Lernschwierigkeiten bei AD(H)S oder gravierenden Aufmerksamkeitsdefiziten (Aufmerksamkeitsschwäche) sind bis zu 15 % der Schüler/innen betroffen. Dabei leiden über 5 % der Kinder und Jugendlichen unter einer Aufmerksamkeitsstörung mit Hyperaktivität (ICD-10 F90.0) oder unter einer Aufmerksamkeitsstörung ohne Hyperaktivität (F98.8).
> - +Erscheinungsbild
Fallbeispiele | Wie äußern sich »Lernschwierigkeiten bei AD(H)S«? Wie (woran) erkennt man »Lernschwierigkeiten bei AD(H)S oder Aufmerksamkeitsschwäche«?Fallbeispiele
ADS. Antonia fällt durch Langsamkeit und "Träumen" beim Lernen auf. Ihr Lernen ist kaum sorgfältig, wichtige Details einer Aufgabe beachtet sie nicht. Sie kann ihre Aufmerksamkeit nicht über längere Zeit aufrechterhalten, ihr Arbeitstempo verlangsamt sich. Sie lässt sich leicht von äußeren Reizen ablenken. Und ihre Vergesslichkeit ist hoch.
Sie ist introvertiert und ängstlich (s. ADS: der vorwiegend unaufmerksame Subtyp). Aufgrund ihrer defizitären Arbeitsgeschwindigkeit wachsen ihre Arbeitsbelastung und ihre Lernlücken. Antonias psychische Belastung nimmt zu. Es entwickeln sich psychische Auffälligkeiten (Probleme): Schulangst und psychosomatische Beschwerden. Immer wieder verweigert sie den Schulbesuch.
ADHS. Anton fällt durch Unruhe und Ungeduld, seine "Unkonzentriertheit" und Impulsivität auf. Oft handelt er "bevor er denkt". Zudem lässt er sich leicht von äußeren Reizen ablenken. Seine Aufgabenbearbeitungen sind schnell und flüchtig, oftmals gedanklich ungeordnet. Deine Aufgabenbearbeitungen kontrolliert er nur unzureichend; Details einer Aufgabe übersieht er. Aufgrund seines impulsiven Denk- und Handlungsstils lernt Anton nur wenig aus seinen Fehlern.
Seine Frustrationstoleranz ist niedrig; dies besonders, wenn er Aufgabenstellungen nicht schnell und erfolgreich erledigen kann. Als Reaktion auf seine erwartungswidrigen Schulleistungen stört er den Unterricht und verhält sich gegenüber Lehrer/innen oppositionell. Seine Stimmung ist labil, immer wieder wird er aggressiv (wütend). Fast täglich kommt es deswegen zu Konflikten.Erscheinungsbild: "Lernschwierigkeiten bei AD(H)S"
Minderleistung. Zu den häufigsten Kennzeichen der Aufmerksamkeitsstörung gehören die schulische Minderleistung (Underachievement), Non-Compliance und Aggressionen. Die betroffenen Kinder und Jugendlichen zeigen erwartungswidrige schulische Leistungen; bedeutet: Leistungen unter dem Niveau ihrer kognitiven Leistungsfähigkeit (Intelligenz). Non-Compliance bezeichnet das Nicht-Befolgen von Anweisungen (Regeln) von Eltern oder Autoritäten (bspw. Lehrern). Ernsthafte antisoziale Verhaltensweisen zeigen um 25 % der Kinder und Jugendlichen mit ADHS (s. Schulschwänzen).
Grundschulalter. Mit Eintritt in die Schule treten die meisten Probleme auf. Die Kinder zeigen im Unterricht eine erhöhte Ablenkbarkeit und Unruhe. "Häufig sind die Lernschwierigkeiten durch Unaufmerksamkeit und Lernstörungen so stark, dass die Kinder Klassen wiederholen oder gar die Schule verlassen müssen" (Caterina Gawrilow, 2009. ADHS. München: Reinhard. S. 35). Verstärkt werden diese Probleme durch Lernschwierigkeiten und Lernstörungen (s. Lese-Rechtschreibstörung, Rechenstörung). | Jugendliche. "Jugendliche mit AD(H)S verlassen aufgrund dauerhafter Unaufmerksamkeit und Lernstörungen, eines Mangels an Durchhaltevermögen und Anstrengungsbereitschaft die Schule häufiger ohne Schulabschluss" (Caterina Gawrilow, 2009. ADHS. München: Reinhard. S. 37).
Lernprobleme mit ADS und ADHS. Die schulischen Leistungen von Kindern und Jugendlichen mit AD(H)S sind stark schwankend und immer wieder defizitär. Betroffenen Kindern und Jugendlichen mangelt es an der notwendigen Aufmerksamkeit und Konzentration sowie an der notwendigen Lern-Volition (Durchhaltevermögen). Immer wieder sind sie abgelenkt. Typisch sind "Flüchtigkeitsfehler". Zudem mangelt es bei Aufgabenbearbeitungen an der Systematik. Gelerntes wird oftmals nur unzureichend behalten und Wissen wird ungünstig (schlecht) abgerufen.
Häufig vergessen sie ihre Hausaufgaben und ihr Arbeitsmaterial. Hausaufgaben sind konfliktreich; immer wieder vermeidet der Schüler die Hausaufgaben und das Lernen (bspw. auf Klassenarbeiten).
Psychische Belastung. Kinder und Jugendliche mit Lernschwierigkeiten bei ADHS erleben aufgrund ihrer Misserfolge häufig Stress. Sie können Prüfungsangst, Versagens- und Schulangst entwickeln, wenn ihre Schwierigkeiten nicht erkannt und behandelt werden. Die allgemeinen Schulschwierigkeiten nehmen beständig zu. Vielfach entwickeln sich dann psychische Probleme und psychosomatische Beschwerden, eine Störung des Sozialverhaltens und/oder emotionale Störung.
Emotional-motivationale Lernvoraussetzungen. Die Lern- und Schulschwierigkeiten und psychischen Probleme beeinflussen die weitere Entwicklung des Kindes (Jugendlichen). Das Kind (Jugendliche) kann die Leistungserwartungen nicht erfüllen, dies vermindert sein schulisches Selbstkonzept und sein Selbstwertgefühl. Seine emotional-motivationalen Lernvoraussetzungen werden defizitär.
AD(H)S-Symptome
Unaufmerksamkeit (siehe S3-Leitline "Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter" der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlich Medizinischer Fachgesellschaften, 2017, Seite 20). Die betroffenen Kinder und Jugendlichen sind häufig unaufmerksam gegenüber Details oder machen Sorgfaltsfehler (Flüchtigkeitsfehler) bei den Schularbeiten und sonstigen Arbeiten und Aktivitäten. Sie sind häufig nicht in der Lage, die Aufmerksamkeit bei Aufgaben und beim Spielen längere Zeit aufrecht zu erhalten. Sie scheinen häufig nicht zuzuhören. Sie hören nicht, was ihnen gesagt wird. Sie können oftmals Anweisungen oder Erklärungen nicht folgen. Ihre Schularbeiten oder Aufgaben / Pflichten erfüllen sie nicht vollständig. Sie sind häufig beeinträchtigt, Aufgaben und Aktivitäten zu organisieren. Sie vermeiden häufig ungeliebte Arbeiten, wie Hausaufgaben, die andauernde geistige Anstrengung erfordern. Sie verlieren häufig Gegenstände, die für bestimmte Aufgaben wichtig sind, z. B. für Schularbeiten. Sie werden häufig durch äußere Reize abgelenkt, sind hinsichtlich Alltagsaktivitäten oft vergesslich.
Hyperaktivität (siehe S3-Leitline "Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter" der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlich Medizinischer Fachgesellschaften, 2017, Seite 21). Die betroffenen Kinder und Jugendlichen fuchteln häufig mit Händen, zappeln oder rutschen auf dem Stuhl herum. Sie verlassen ihren Platz im Klassenraum oder in anderen Situationen, in denen Sitzenbleiben erwartet wird. Sie laufen häufig herum oder klettern exzessiv in Situationen, in denen dies unpassend ist (bei Jugendlichen und Erwachsenen entspricht dem nur ein Unruhegefühl). Sie sind häufig unnötig laut beim Spielen oder haben Schwierigkeiten bei ruhigen Freizeitbeschäftigungen. Sie zeigen häufig ein anhaltendes Muster exzessiver motorischer Aktivitäten, die durch den sozialen Kontext oder Verbote nicht durchgreifend beeinflussbar sind.
Impulsivität (siehe S3-Leitline "Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter" der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlich Medizinischer Fachgesellschaften, 2017, Seite 22). Die betroffenen Kinder und Jugendlichen platzen häufig mit der Antwort heraus, bevor die Frage beendet ist. Sie können häufig nicht warten, bis sie an die Reihe kommen, besonders bei Spielen oder in Gruppensituationen. Sie unterbrechen und stören andere häufig (z. B. mischen sie sich ins Gespräch oder Spiel anderer ein). Sie reden häufig übermäßig viel; ohne angemessen auf soziale Beschränkungen zu reagieren.
> - +Ursachen
Was sind die Ursachen von »Lernschwierigkeiten bei AD(H)S«?Ursachen und Schweregrad. Aufmerksamkeitsstörungen unterscheiden sich in ihrem Schweregrad. Der Schweregrad der AD(H)S wird mit durch ungünstige psychosoziale Faktoren (Bedingungen) beeinflusst. Die kognitiven Lernschwierigkeiten bei AD(H)S unterscheiden sich mitunter in der erwartungswidrig schwachen schulischen Leistung des betroffenen Kindes (Jugendlichen). Auch der Schweregrad der individuellen Lernschwierigkeiten wird durch ungünstige psychosoziale Faktoren (Bedingungen) beeinflusst; zudem durch unrealistische Lern-Leistungserwartungen, defizitäre emotional-motivationale Lernvoraussetzungen, dysfunktionale lernbegleitende Emotionen und durch den Grad der psychischen Belastung der Schülerin / des Schülers.
Neuropsychologische Befunde (siehe S3-Leitline "Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter" der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlich Medizinischer Fachgesellschaften, 2017, Seite 18). Die exekutiven Funktionen sind beeinträchtigt. Die mangelnde Hemmung von Impulsen (Reaktionshemmung, s. Inhibition) beeinflusst Arbeitsgedächtnis, Selbstregulation von Emotionen, Motivation und Aufmerksamkeit sowie die Analyse und Entwicklung von Handlungssequenzen. Kinder und Jugendliche mit AD(H)S zeigen veränderte motivationale Prozesse und beeinträchtigte Lernprozesse (z.B. Abneigung gegen Belohnungsaufschub; reduzierte Handlungskontroll- und Fehlerverarbeitungsmechanismen). Es bestehen Probleme beim flexiblen Wechsel zwischen Handlungen und beim Planen, es besteht eine defizitäre emotionale Selbstregulationsfähigkeit (s. Emotionsregulation).
Exekutive Funktionen. "Hierzu werden die Fähigkeiten zur Selbstregulation gerechnet, wie die Fähigkeit zur Hemmung von Handlungsimpulsen, der kognitiven Flexibilität (z. B. schulische Fertigkeiten unter verschiedenen situativen Anforderungen adaptiv anwenden zu können), der Interferenzkontrolle (d.h. die Fähigkeit, irrelevante Reizaspekte zurückzustellen und auf wesentliche Aspekte zu fokussieren), des Arbeitsgedächtnisses sowie der Planung von Aufgabenstellungen und dem Finden vom Problemlösungen" (Frölich, Döpfner & Banaschewski, 2014. ADHS in Schule und Unterricht. Stuttgart: Kohlhammer. Seite 39).
Ursachen. Biopsychosoziales Erklärungsmodell von Lernschwierigkeiten (s. Bernart & Weinig, 2020)
- Biologisch. Genetische Prädisposition für "Aufmerksamkeitsstörungen".
- Störungen der Selbstregulation. Die biologische Ursache bewirkt Beeinträchtigungen der exekutiven Funktionen. Das Lernen wird durch Störungen der kognitiven Selbstregulation, Emotionsregulation und Verhaltensregulation negativ beeinflusst.
- ADHS-Symptome: Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität, Impulsivität.
- Psychisch. Defizitäre emotional-motivationale Lernvoraussetzungen und kritische lernbegleitende Emotionen (beispielsweise Prüfungs- und Versagensängste).
- Sozial. Dysfunktionale psychosoziale Faktoren (Bedingungen) im Lern-Wirkungsgefüge und unrealistische Leistungserwartungen der Umwelt (Eltern und Schule).
Biopsychosoziales Erklärungsmodell: Entwicklung von Lernschwierigkeiten,
Lern- und LeistungsstörungenBiopsychosoziales Erklärungsmodell. Modifiziert nach Döpfner, Frölich und Lehmkuhl, 2013. Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Göttingen: Hogrefe, s. S. 17
> - +Diagnostik
Wann sollte getestet werden? Wer testet »Lernschwierigkeiten bei AD(H)S«? Wie werden »Lernschwierigkeiten bei AD(H)S« diagnostiziert? Was wird getestet? Wieviel kostet ein Test? | Wieviel kostet die Diagnostik?Wann sollte getestet werden? Wenn die ADHS-Symptomatik in der Schule auftritt, sind Lern-Leistungsschwierigkeiten und Lern-Verhaltensprobleme differentialdiagnostisch abzuklären. Daher sollte möglichst frühzeitig fachärztlich überprüft werden, ob eine Aufmerksamkeitsstörung besteht. Und psychologisch-lerntherapeutisch sollte überprüft werden, ob Lernstörungen oder schulische Überforderung und, ob (welche) "Lernschwierigkeiten bei AD(H)S" bestehen.
Wer testet? "Lernschwierigkeiten bei AD(H)S" werden in qualifizierten Facheinrichtungen wie die "LTE Lern-Therapeutische Einrichtung" getestet, dabei werden differentialdiagnostisch die Aufmerksamkeits- und Lernschwierigkeiten (Lernstörungen) des Kindes (Jugendlichen) überprüft.
Wie werden "Lernschwierigkeiten bei AD(H)S" diagnostiziert?
Was wird getestet?Lerntherapeutische Differentialdiagnostik. Bei Lernstörungen und schulischer Überforderung können im schulischen Kontext AD(H)S-Symptome wie Unaufmerksamkeit oder Hyperaktivität auftreten. Lernstörungen, Lese-Rechtschreibstörungen und Rechenstörungen treten bei einem Viertel der Schüler/innen mit AD(H)S komorbid (begleitend) auf. Dann werden die schulischen Probleme, die oft bereits durch eine ADHS vorhanden sind, noch verstärkt. Die Abgrenzung von einer AD(H)S erfordert daher eine qualifizierte Diagnostik.
Bei Vorliegen einer fachärztlichen AD(H)S-Diagnose umfasst die wissenschaftlich fundierte Diagnostik von "Lernschwierigkeiten bei AD(H)S" die mehrstündige Differentialdiagnostik. Dabei überprüfen wir die kognitive Leistungsfähigkeit (Intelligenz), die kognitiven und emotional-motivationalen Lernvoraussetzungen, die psychischen Symptome und psychosoziale Faktoren.
- Kognitive Lernvoraussetzungen: Testungen der kognitiven Leistungsfähigkeit (Intelligenz), kognitiven Leistungs- und Verarbeitungsgeschwindigkeit, Aufmerksamkeitsfunktionen und Konzentration, Gedächtnisfunktionen und der exekutiven Funktionen.
- Emotional-motivationale Lernvoraussetzungen: Ermittlung mittels wissenschaftlich evaluierter Fragebögen des schulischen Selbstkonzeptes (Fähigkeiten-Selbstkonzept), der Lern- und Leistungsmotivation (Lern- und Leistungsziele) sowie der Anstrengungsbereitschaft.
- Lernstände (Testungen): Deutsch (Lesen und Rechtschreibung) und Mathematik (Rechnen) zur Überprüfung, ob Lese-Rechtschreibschwierigkeiten / Lese-Rechtschreibstörung und/oder Rechenschwierigkeiten / Rechenstörung bestehen.
- Biopsychosoziale Wirkungsfaktoren erfolgreichen Lernens: Ermittlung mittels wissenschaftlich evaluierter Fragebögen der lernbegleitenden Emotionen (s. Prüfungsängste, Leistungs- und Versagensängste) und psychischen Probleme des Kindes (Jugendlichen) sowie der psychosozialen Bedingungen in Familie und Schule.
Die wissenschaftlich fundierte Basis- und Differentialdiagnostik sind mit ihren quantitativen und qualitativen Auswertungen stets die sichere Grundlage für ein qualifiziertes Störungsmodell (s. Lern-Wirkungsgefüge) und die indizierten Interventionen - wie die zertifizierte LTE-Lerntherapie.
Wieviel kostet ein Test? | Wieviel kostet die Diagnostik?
Kosten (Gebühren). Die Diagnostik umfasst ein diagnostisches Elterngespräch und/oder Fragebögen (Exploration), 6 Diagnoseeinheiten (i.d.R. 2 x 2,5 Zeitstunden), ein Eltern-Auswertungsgespräch und einen schriftlichen mehrseitigen wissenschaftlich fundierten Befundbericht. Die Gebühr für die Diagnostik beträgt 698,00 € bei Anmeldung zu Diagnsotik und Lerntherapie; sie schließt ein: Materialgebühren sowie 5-6 Einheiten (je 45 Minuten) für die Fragebögen- und Testauswertungen, Erstellung und Supervision (Überprüfung) eines schriftlichen wissenschaftlich fundierten Befundberichtes mit Maßnahmenempfehlungen.
Eine Arbeitseinheit (45-50 Minuten) wird letztlich mit ca. 45 € honoriert. Damit liegen die Gebühren für die LTE-Fachdiagnostik deutlich unter dem Vergütungssatz für Kinder- und Jugendpsychotherapeuten (≥ 100 €) und dem Fachstundensatz für professionelle Psychologische Lerntherapie (s. 82,03 €) und für Integrative Lerntherapie (s. 80,87 €) in 2024; siehe beispielsweise die Vergütungsverordnung des Berliner Senats zu § 35 a SGB VIII.
LTE-Diagnostik zum Deckungsbeitrag (Selbstkostenpreis). Wozu? Unsere Fachdiagnostik soll Eltern helfen, die richtige Hilfe für ihr Kind einzuleiten. Die wissenschaftlich fundierte Diagnostik ist die Grundlage, sicher die Elternfragen zu den Lernschwierigkeiten und deren Ursachen wie auch zur schulischen Entwicklung des Kindes (Jugendlichen) zu beantworten.
> - Kognitive Lernvoraussetzungen: Testungen der kognitiven Leistungsfähigkeit (Intelligenz), kognitiven Leistungs- und Verarbeitungsgeschwindigkeit, Aufmerksamkeitsfunktionen und Konzentration, Gedächtnisfunktionen und der exekutiven Funktionen.
- +Behandlung
Was tun bei »Lernschwierigkeiten bei AD(H)S«?Elternarbeit bei »Lernschwierigkeiten bei AD(H)S«. Schularbeit bei »Lernschwierigkeiten bei AD(H)S«. Welche Förderung oder Behandlung bei »Lernschwierigkeiten bei AD(H)S«?
Was tun bei "Lernschwierigkeiten bei AD(H)S"? Bei der Auswahl der multimodalen Interventionen bei AD(H)S und "Lernschwierigkeiten bei AD(H)S" sind der Schweregrad der AD(H)S-Störung, der Lernstörung, Lese-Rechtschreibstörung und/oder Rechenstörung sowie die psychischen Faktoren des Kindes (Jugendlichen) und die psychosozialen Faktoren (Umgebungsfaktoren) zu berücksichtigen.
Im Rahmen des multimodalen Behandlungsplans sind bestehenden Lern- und Verhaltensstörungen der Vorrang einzuräumen; dabei ist der Schweregrad der Störungen zu berücksichtigen. Folglich sollte der Schwerpunkt auf pädagogisch-psychologischen Lerntherapien liegen (s. Gawrilow, 2009. ADHS. München: Reinhard. S. 53). In der Lerntherapie sind die Lernschwierigkeiten (Lernstörungen) leitliniengetreu zu behandeln (s. S3-Leitline "Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter" der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlich Medizinischer Fachgesellschaften, 2017).
Fallmanagement. Bei Kindern und Jugendlichen kann die Planung der multimodalen Interventionen (Behandlungsplanung) durch einen Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie realisiert werden. Das Fallmanagement wird i.d.R. ein psychologischer Lerntherapeut im Rahmen der lerntherapeutisch-psychosozialen Arbeit übernehmen, wenn die AD(H)S-Symptome und/oder koexistierenden Lernstörungen die schulische Funktionsfähigkeit erheblich beeinträchtigen.
Elternarbeit bei "Lernschwierigkeiten bei AD(H)S". Eltern wird leitliniengetreu eine evidenzbasierte und verhaltenstherapeutisch orientierte Elternberatung und Elternarbeit angeboten (s. Elternarbeit bei AD(HS)). Die Elternarbeit wird in der LTE stets als individuelle Einzelarbeit durchgeführt. Sie basiert auf dem Therapieprogramm von Bernart und Weinig (2020), dem Trainingsmanual "Triple P", dem Eltern-Kind-Programm aus dem "Therapieprogramm für Kinder mit hyperkinetischem und oppositionellem Problemverhalten" (THOP) von Döpfner, Schürmann und Frölich (aktuelle Auflage: 2019) und aus "Wackelpeter & Trotzkopf" von Döpfner, Schürmann & Lehmkuhl (5. Auflage, 2017. Weinheim: Beltz).
Elternarbeit. Die Elternarbeit fördert das Verständnis für die AD(H)S-Symptomatik und die individuellen Lernschwierigkeiten (Lernstörungen), modifiziert dysfunktionale Kognitionen, Lern-Leistungserwartungen oder beispielsweise Einstellungen. Sie entwickelt die Bewältigungskompetenzen der Eltern und optimiert das Erziehungsverhalten; stets mit dem Ziel, das Lernverhalten des Kindes (Jugendlichen) zu verbessern. Bei Jugendlichen werden oftmals auch Familieninterventionen zur Verminderung von Eltern-Jugendlichen-Konflikten durchgeführt.
- Module. Psychoedukation und Störungsmodell; Elterliche Kognitionen (Lern- und Leistungserwartungen) und Einstellungen; Eltern-Selbstkonzept und Erziehungsziele (s. Schullaufbahn); AD(H)S-Elterntraining (s. Erziehungsverhalten); Lern-Verhaltensverträge und Eltern-Kind-Interaktion (Beziehung); Lernorganisation und psychischer Ausgleich des Kindes (Jugendlichen). Psychischer Ausgleich der Eltern; Entwicklung der spezifischen Bewältigungskompetenzen und Entwicklung der Eltern zu Ko-Therapeuten.
- Psychoedukation und Störungsmodell. In der psychologischen Arbeit mit den Eltern ist die Psychoedukation (Aufklärung über das Störungsbild) die Grundlage für die Entwicklung konkreter Strategien zur Bewältigung der Lern- und/oder Verhaltensproblematik.
Gemeinsam mit den Eltern wird ein Störungsmodell (s. Lern-Wirkungsgefüge) erarbeitet zu den Ursachen, dem vermutlichen Verlauf der AD(H)S-Symptomatik, den "Lernschwierigkeiten bei AD(H)S" und bestehenden Lern- und Verhaltensstörungen ihres Kindes (Jugendlichen). - Ziele. Um das Lernverhalten des Kindes (Jugendlichen) effizient zu verbessern, ist die Elternarbeit individuell, elternzentriert und adaptiv. Primäres Ziel unserer Elternarbeit ist, ein positives Lern-Wirkungsgefüge zu entwickeln, in dem die Eltern funktional (hilfreich) und erfolgreich als Ko-Therapeuten wirken. Dabei ist oftmals die psychische Belastung von Eltern und Kind (Jugendlichen) zu reduzieren und die Eltern sind in ihrer Bewältigungskompetenz und Selbstwirksamkeit zu bestärken, damit sie beim Lernen hilfreich unterstützen können.
Schularbeit bei "Lernschwierigkeiten bei AD(H)S". Wenn in der Schule die AD(H)S-Symptomatik, "Lernschwierigkeiten bei AD(H)S" und/oder Lern- und Verhaltensstörungen des Kindes (Jugendlichen) auftreten, sollte die kognitiv-verhaltenstherapeutisch orientierte LTE-Schularbeit durchgeführt werden. Dabei können die Lehrer/innen über relevante Inhalte der individuellen Elternarbeit und der lerntherapeutischen Maßnahmen (Schüler/in) informiert werden.
Schularbeit. Die lerntherapeutisch-psychologische Schularbeit zielt darauf ab, durch Psychoedukation und Beratung das Verständnis der Lehrer/innen für die AD(H)S-Symptomatik, "Lernschwierigkeiten bei AD(H)S" oder Lern- und Verhaltensstörungen des Kindes (Jugendlichen) zu verbessern. Dies mit dem Ziel, das Lehr- und Erziehungsverhalten der Lehrer/innen derart zu optimieren, dass die "Lernschwierigkeiten bei AD(H)S" oder Lern- und Verhaltensstörungen des Kindes (Jugendlichen) in der Schule vermindert werden.
Behandlung. Welche Förderung oder Behandlung bei "Lernschwierigkeiten bei AD(H)S"?
Eine frühzeitige symptombasierte Behandlung nach wissenschaftlich-medizinischen Kriterien und Standards ist dringend geboten (siehe S3-Leitline "Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter" der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlich Medizinischer Fachgesellschaften, 2017).
Methodik und Didaktik.
Konzeption, Methodik und Didaktik unserer psychologischen Lerntherapie sind evidenzbasiert und basieren auf empirisch belegten Wirkfaktoren erfolgreichen Lernens. Die Behandlung der "Lernschwierigkeiten bei AD(H)S" ist verhaltenstherapeutisch orientiert, individuell (symptomspezifisch) und multimodal; schließt Kind (Jugendlichen), Eltern und Lehrer/innen ein. Sie ist gemäß dem Stärken- und Störungsprofil des Kindes (Jugendlichen), seinen kognitiven und emotional-motivationalen Lernvoraussetzungen, den psychischen Faktoren des Kindes (Jugendlichen) und seinem biopsychosozialen Lern-Wirkungsgefüge.
Die Behandlung der "Lernschwierigkeiten bei AD(H)S" folgt wissenschaftlich fundierten Leitlinien. Sie basiert auf wissenschaftlichen Forschungserkenntnissen und wissenschaftlich-medizinischen Standards (s. S3-Leitlinie der AWMF: Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter) sowie auf aktuellen wissenschaftlichen Forschungsergebnisse zu den Wirkfaktoren erfolgreichen Lernens.Module. Leitliniengetreue Behandlung von "Lernschwierigkeiten bei AD(H)S".
(1) Psychoedukation. Altersadäquate Aufklärung über Stärken und Schwächen, über das individuelle Störungsbild und Lern-Wirkungsgefüge.
(2) Neuropsychologisches Training von Aufmerksamkeits- und Exekutivfunktionen. Therapiebegleitendes neuropsychologisches Training defizitärer kognitiver Aufmerksamkeitsfunktionen (s. Aufmerksamkeitsdimension der Intensität, Aufmerksamkeitsdimension der Selektivität). Dabei werden neuropsychologische PC-Trainingsprogramme mit wissenschaftlich gesicherten Effektivitätsstudien eingesetzt.
(3) Kognitives Therapie von Exekutivfunktionen (Lernen). Die kognitive Therapie von Exekutivfunktionen basiert auf altersadäquaten Teilen des Therapiemanuals von Müller, Hildebrandt und Münte (Kognitive Therapie bei Störungen der Exekutivfunktionen, 2004) und nutzt Planungs- und Denkaufgaben, Logicals wie auch Übungen aus dem Praxisbuch von Monika Brunsting (Lernschwierigkeiten - Wie exekutive Funktionen helfen können, 2011).
(4) Aufmerksamkeitstraining. Das verhaltenstherapeutisch orientierte Training mit aufmerksamkeitsgestörten Kindern bis 12 Jahren basiert auf dem evaluierten Trainingsprogramm von Lauth und Schlottke (Training mit aufmerksamkeitsgestörten Kindern. aktuelle Auflage: 2019). Es umfasst ein Training der Basiskompetenzen ("Zuhören: Hör genau - Schau genau") und aufbauend ein Strategietraining der Verhaltensteuerung, der Impuls- und Selbstkontrolle ("Handlungs- und Verhaltensorganisation, Handlungs- und Verhaltensteuerung mittels Selbstinstruktionen"). Ein individuell-adaptives Lerntraining vermittelt zum Kind passende Lerntechniken.
(5) Lerntraining. Das verhaltenstherapeutisch orientierte Training mit aufmerksamkeitsgestörten Jugendlichen basiert auf dem evaluierten Lerntraining "LeJA" von Linderkamp, Hennig und Schramm (ADHS bei Jugendlichen: Das Lerntraining LeJA. 2011) und dem evaluierten Trainingsprogramm "SELBST" von Walter, Döpfner, Rademacher und Schürmann (Leistungsprobleme im Jugendalter. Therapieprogramm für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen, SELBST, Band 2. 2009).
Das Lerntraining für aufmerksamkeitsgestörte Jugendliche vermittelt primär folgende Kompetenzen: Organisation- und Selbstmanagementfähigkeiten, Selbstbeobachtung und Selbststeuerung (s. Selbstinstruktionen) beim Lernen. Zudem vermittelt das Training wirksame Lerntechniken und Lernstrategien; und es entwickelt funktionales (hilfreiches) Lernverhalten.
Die Lern-Selbstregulation von Kindern und Jugendlichen mit AD(H)S kann durch Selbstinstruktionen, Mentales Kontrastieren und Wenn-dann-Pläne (s. Lernverhaltensvertrag) verbessert werden; die Selbstregulation von AD(H)S-Betroffenen kann durch kognitive Strategien positiv beeinflusst werden (s. Gawrilow, 2009. ADHS. München: Reinhard. S. 32).
Aktive Lernstrategien werden eingeübt und Belohnungspläne werden eingeführt, die auf den Einsatz von Lernstrategien und das Erreichen von Lernzielen abzielen. Aktive Hilfen zur Organisation und Strukturierung für den schulischen Lern-Alltag werden einbezogen; dabei wird die Eigeninitiative des Kindes (Jugendlichen) gestärkt. Bei der Behandlung werden therapeutische Hausaufgaben zur Unterstützung des Transfers der erworbenen Fertigkeiten auf den Lern-Alltag eingesetzt.
(5) Emotional-motivationale Lernvoraussetzungen: Schulisches Fähigkeiten-Selbstkonzept und Lernmotivation. Lerntherapeutische Behandlung von bestehenden defizitären emotional-motivationalen Lernvoraussetzungen (s. "Emotional-motivationale Lernschwierigkeiten). Unser Behandlungskonzept basiert aktuellen Forschungserkenntnissen zu den Wirkfaktoren erfolgreichen Lernens (s. Therapieprogramm von Bernart und Weinig, 2020).
"Schüler mit einer ADHS weisen neben der Kernsymptomatik des Störungsbildes in den meisten Fällen erhebliche Probleme auf, anhaltend motiviert an schulischen Aufgabenstellungen zu arbeiten" (Frölich, Döpfner & Banaschewski, 2014. ADHS in Schule und Unterricht. Stuttgart: Kohlhammer. S. 45). Daher ist die Förderung der Lernmotivation ein Modulteil der Behandlung von "Lernschwierigkeiten bei AD(H)S".
Ziele der Behandlung defizitärer emotional-motivationaler Lernvoraussetzungen sind (1) die Entwicklung eines realistischen schulischen Fähigkeiten-Selbstkonzeptes und des Vertrauens in die eigenen Fähigkeiten; (2) die Entwicklung realistischer Lern- und Leistungsziele, nachhaltiger Lernmotivation und funktionaler Anstrengungsbereitschaft; (3) der Abbau negativer lernbegleitender Emotionen und Ängste (s. Prüfungsangst) und das Erlernen von Bewältigungsstrategien zur Verarbeitung von Misserfolgen; (4) der Abbau der psychischen Belastung aufgrund der Lern-Leistungsschwierigkeiten bei AD(H)S, der schulischen Misserfolge und die Optimierung der psychosozialen Faktoren (s. Lern-Wirkungsgefüge).
(5) Lernstörungen. Lerntherapeutische Behandlung von koexistierenden gravierenden Lese- und/oder Rechtschreibschwierigkeiten und/oder Rechenschwierigkeiten.Lauth, G. W., Schlottke, P.F. (2009). Training mit aufmerksamkeitsgestörten Kindern. 6. Auflage. Weinheim: Beltz (siehe S3-Leitlinie, Seite 148: Moderater Wirksamkeitsnachweis).
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Linderkamp, F., Hennig, T. & Schramm, S.A. (2011). ADHS bei Jugendlichen: Das Lerntraining LeJA. Weinheim: Beltz (siehe S3-Leitlinie, Seite 149: Moderates Wirksamkeitsnachweis).
Walter, D., & Döpfner, M. (2009). Leistungsprobleme im Jugendalter. Therapieprogramm für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen, SELBST (hrsg. M. Döpfner, D. Walter, C. Rademacher, S. Schürmann), Band 2. Göttingen: Hogrefe (siehe S3-Leitlinie, Seite 149 f. Moderater Wirksamkeitsnachweis). - Module. Psychoedukation und Störungsmodell; Elterliche Kognitionen (Lern- und Leistungserwartungen) und Einstellungen; Eltern-Selbstkonzept und Erziehungsziele (s. Schullaufbahn); AD(H)S-Elterntraining (s. Erziehungsverhalten); Lern-Verhaltensverträge und Eltern-Kind-Interaktion (Beziehung); Lernorganisation und psychischer Ausgleich des Kindes (Jugendlichen). Psychischer Ausgleich der Eltern; Entwicklung der spezifischen Bewältigungskompetenzen und Entwicklung der Eltern zu Ko-Therapeuten.
- +Gebühren
Was kostet die psychologische Lerntherapie? Was kostet eine Therapiestunde psychologischer Lerntherapie? Wer zahlt die psychologische Lerntherapie? Wer trägt die Kosten für die psychologische Lerntherapie?Gebühren. Der öffentlich-rechtliche Fachstundensatz für eine Einzel-Therapieeinheit (45 Minuten) pädagogischer integrativer Lerntherapie von FiL-zertifizierten Lerntherapeutinnen mit Hochschulabschluss in Pädagogik oder Psychologie liegt in 2024 bei 80,87 €; für psychologische Lerntherapie bei 82,03 €; siehe beispielsweise die Vergütungsverordnung des Berliner Senats zu § 35 a SGB VIII).
Die Gebühren einer Einzel-Therapieeinheit lagen im Schuljahr 2023-2024 und liegen auch 2024-2025 in der LTE für pädagogisch-integrative Lerntherapie zwischen 77,32 bis 85,43 € und für psychologisch-integrative Lerntherapie zwischen 87,40 und 92,45 €. Der Monatsbeitrag für den Basistarif psychologische Lerntherapie beträgt 339,00 € und schließt Elternarbeit, Materialien, die Therapieevaluation und Therapiesupervision ein. Damit sind die Gebühren der LTE niedriger als der Vergütungssatz für pädagogische oder psychologische Kinder- und Jugendpsychotherapeuten; zudem sind alle Lerntherapeutinnen und Lerntherapeuten der LTE sozialversichert angestellt, werden vergleichbar mit dem öffentlichen Dienst (TVÖD) entlohnt und können eine Betriebsrente wahrnehmen.
Wer zahlt die psychologische Lerntherapie? Wer trägt die Kosten für psychologische Lerntherapie? Die Therapiegebühren tragen grundsätzlich die Eltern (Auftraggeber). Die Gebühren unserer psychologischen Lerntherapie, die leitliniengetreu nach den relevanten S3-Leitlinien arbeitet, sind i.d.R. steuerlich absetzbar.
Kostenbeteiligung vom Jugendamt. Ist das Kind (Jugendliche) nach psychiatrischem Befund aufgrund einer Lernstörung (s. »Lernschwierigkeiten bei ADHS«) von einer seelischen Behinderung bedroht, dann kann das zuständige Jugendamt eine ambulante Hilfe nach § 35a SGB VIII bewilligen. Dann beteiligt sich das Jugendamt an den Kosten für die Behandlung der Lernstörung nach den aktuellen Vergütungssätzen des Landkreistages.
Kostenübernahme von Krankenkassen. Eine Kostenübernahme ist Krankenkassen analog dem Urteil vom Bundessozialgericht aus dem Jahre 1979 (BSG, 48, 258 ff) nicht gestattet. Nur in Ausnahmefällen genehmigen gesetzliche und private Krankenkassen die Gebühren der Behandlung einer Lernstörung (s. »Lernschwierigkeiten bei ADHS«), vorausgesetzt diese wird entsprechend der S3-Leitlinie »Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter« (2017) durchgeführt.
> - +Nachteilsausgleich
Schulischer Nachteilsausgleich für Kinder und Jugendliche mit AD(H)S und »Lernschwierigkeiten bei AD(H)S«.Grundlage für einen Nachteilsausgleich bei AD(H)S ist die fachärztliche AD(H)S-Diagnose und das entsprechende fachärztliche Attest. Ist das Lernen durch die Lernschwierigkeiten aufgrund der AD(H)S-Symptome beeinträchtigt, dann werden mit Dauer dieser Lernschwierigkeiten auch die psychischen und emotional-motivationalen Lernvoraussetzungen ungünstig. Das Selbstkonzept der schulischen Fähigkeiten und das Lernverhalten des Kindes (Jugendlichen) werden defizitär und psychische Probleme entwickeln sich: bis zum Schulversgen.
Nachteilsausgleich. Ein Nachteilsausgleich wird gemäß der gültigen Rechtslage (Landesverordnung) gewährt. Schüler mit Aufmerksamkeitsstörungen (ICD-10 /11) und gravierenden Lernschwierigkeiten haben einen Nachteil gegenüber ihren Mitschülern. Dieser Nachteil ist nach dem deutschen Grundgesetz (s. Artikel 3, Absatz 3, Satz 2 GG) auszugleichen.
Ein Nachteilsausgleich und schulische Maßnahmen gemäß dem individuellen Störungsprofil und Lern-Wirkungsgefüge des Schülers dienen dazu, ein Schulversagen und die psychische Belastung des Schülers infolge der schulischen Misserfolge aufgrund der gravierenden kognitiven Lernschwierigkeiten zu vermeiden.
Ein Nachteilsausgleich bei allgemeinen Leistungsüberprüfungen (Klassenarbeiten) für Kinder und Jugendliche mit Lernschwierigkeiten bei AD(H)S ist hilfreich. Damit der Schüler in den "Vorteil" eines Nachteilsausgleichs kommt, ist grundsätzlich die leitliniengetreue Behandlung der AD(H)S und der "Lernschwierigkeiten bei AD(H)S" eine Bedingung.
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